Müdigkeit
Ich will in meiner Arbeit aufgehen, mich selbst verwirklichen und meine eigene Stimme haben; keine:n Chef:in, die mich zu etwas zwingt, das ich nicht will. Der Gegenentwurf dazu klingt fantastisch: Gründe einfach deine eigene ICH-AG, um dein:e eigene:r Chef:in zu sein! Du musst nichts mehr, aber du kannst alles!
Doch immer öfter tritt das Gegenteil dessen ein, was sich Menschen von ihrer ICH-AG erhoffen. Statt die drohende Arbeitslosigkeit endlich unter einer dicken Decke schlummern legen zu können, wird das Selbst zum ultimativen Ausbeuter, gegen das eine Rebellion unmöglich ist. Diese Mischung aus Aktivismus und Resignation macht uns müde. Müde - der Gesellschaft und unseres Alltags.
Wie können wir nur wieder wach werden? Wie endlich wieder funktionieren? Sollen/wollen/müssen wir denn funktionieren, wenn es auch Müdigkeit gibt, die uns verbindet. Müdigkeit, die uns wohlige Wärme schenkt. Müdigkeit, die uns zufrieden zurücklässt.
Müdigkeit ist ein Bühnenprojekt zwischen Tanz und Schauspiel. Es macht sich auf die Suche nach diesem lähmenden und allumfassenden Gefühl, das inzwischen für viele Realität ist, und fragt nach Auswegen.
"Die tänzerischen Elemente sind selten bloße Illustration des gesprochenen Worts. Sie passen zum Text, haben aber ein Eigenleben. Das ist so stark, dass Beckers Körper-Performance als selbstständige Ebene über der Textebene liegt; manchmal löst sie sich ganz davon ab- große Momente!" (Joachim Fildhaut, Main-Post)
Es spielt und tanzt | Sophie Charlotte Becker |
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Regie | Jonathan Holst |
Idee und Text | Arne Holst |
Dramaturgie | Suvi Schrank |
Bühnenbild | nach einer Idee von Sandra Dragan |
Ort: Kulturbühne Spagat